Nach dem militärischen Zusammenbruch Deutschlands 1918 rief Philipp Scheidemann die Republik aus.
Fast alle Unterlagen der Haller SPD aus der Zeit der Weimarer Republik sind von Nationalsozialisten gewaltsam entwendet worden. Angaben aus dieser Zeit stützen sich auf Gemeinderatsprotokolle, Zeitungsartikel und Schilderungen von Zeitzeugen. Einigen Aufschluss gibt das seit dem Jahr 2000 zugängliche “Protokollbuch” aus dem Besitz von Frau Gretel Streich, in dem unter anderem Niederschriften von Frauenabenden der SPD-Frauengruppe aus den Jahren 1922 bis 1925 zu finden sind.
Aus der ersten freien Wahl in der deutschen Geschichte, der Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung, ging die SPD in Hall, wie in ganz Württemberg, als stärkste Partei hervor. Auch bei Landtagswahlen blieb die SPD in Hall bis 1932 die stärkste Partei.
1918 hatte die SPD in Hall etwa 100 Mitglieder. Erster Vorsitzender war der Schreinermeister Georg Brotz. Ihm folgten bis zum Verbot 1933 Heinrich Gräter, Ludwig Fritsch und Friedrich Baumann.
Das politische, gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Leben spielte sich in der Zeit der Weimarer Republik in Hall innerhalb zweier Blöcke ab: die Sozialdemokratie mit einem treuen Wählerstamm und der “Bürgerblock”, der im Lauf der Jahre immer mehr nach rechts abrutschte.
Am 12. Februar 1932 schlossen sich die SPD, das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, die Gewerkschaften und das Arbeiter-Sport- und Kulturkartell zur “Eisernen Front” zusammen, um vereint den Kampf mit der Hitlerbewegung aufzunehmen. Bei der Wahl zum Reichspräsidenten sprach sich die Eiserne Front für eine Wahl Hindenburgs aus, um Hitler zu verhindern.
Bei den Landtagswahlen am 24. April 1932 löste die NSDAP die SPD in Hall als stärkste Partei ab.
(zusammengefasst von Michel Zeuner)
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