In den Arbeitsmarkt muss Ordnung rein

Veröffentlicht am 15.07.2013 in Kreisverband

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sich mehr über Tarifverträge, Gewerkschaft und Betriebsrat informieren, sich solidarisieren und für ihre Interessen eintreten, so lautet die Empfehlung von Karl Eichele, Vorsitzender der SPD Gaildorf/Limpurger Land.

In den Betrieben, wo Betriebsräte und Gewerkschaft aktiv sind, sind die Rahmenbedingungen für Beschäftigte geregelt. Ansonsten findet sich viel Wildwest bis hin zur Ausbeutung in den Betrieben im Limpurger Land. Auf diese Schlussformel lässt sich das Ergebnis des SPD-Treffens mit der IG-Metall in Fichtenberg bringen.

Auch bei in der Öffentlichkeit hoch gelobten Unternehmen finden sich prekäre Arbeitsverhältnisse. So berichtete ein Besucher von einer Bekannten, die seit 3 Jahren als Leiharbeiterin in einem Gaildorfer Betrieb ist, deren Arbeitskraft dort auch gebraucht wird. Ihre Bewerbungen auf Anstellung im Betrieb direkt, werden mit scheinheiligen Begründungen abgelehnt. Und das sei kein Einzelfall. Wäre dort ein Betriebsrat, könnte der solche Machenschaften mit seinen Mitbestimmungsrechten unterbinden.

Leiharbeit wird von den Arbeitgebern im großen Stil und flächendeckend als Instrument zur Lohnsenkung missbraucht. Löhne und Gehälter liegen in diesen Betrieben oftmals weit unter Tarifniveau. 500 € monatlich weniger sind keine Seltenheit. Der Arbeitsagentur werden fast nur noch Stellen in Leiharbeitsfirmen angeboten, so Heidi Scharf von der IG-Metall.
„Dies, so Karl Eichele, mache deutlich, dass in den Arbeitsmarkt mehr Ordnung rein muss. Die soziale Marktwirtschaft kann auf Dauer nicht bestehen, wenn sich Teile der Wirtschaft nicht an Spielregeln halten.“ Untertarifliche Bezahlung und Leiharbeit führen bei Arbeitnehmern zu Einkommensverlusten, die sich negativ auf ihre künftigen Rentenansprüche auswirken, aber auch auf ihre Kaufkraft, die ja in der Regel der Region zu gute kommt bis hin Zahlung von Steuern und Sozialabgaben.

Heidi Scharf berichtete über ihre Erfahrungen mit den Betrieben vor Ort. Es gibt Betriebe mit Betriebsräten und in denen die IG-Metall auch präsent ist. Es gibt im Limpurger Land aber auch einige Betriebe ohne. „So schön, wie sich der Arbeitsmarkt (Arbeitslosenrate) darstelle, ist er nicht.“ Sie verwies auf die Schließung der Betriebe Odelo in Oberrot oder Rettenmaier in Unterrot und macht sich große Sorgen um die Zukunft der Beschäftigten bei Klenk.

Sie schilderte nachvollziehbar die ordnende Wirkung von Tarifverträgen und Betriebsräten und kritisierte die Geschäftsleitungen, die solche Rahmenbedingungen in ihren Firmen nicht zulassen und teilweise mit harschen Maßnahmen gegen Beschäftigte unterbinden. „Natürlich könne weder ein Betriebsrat noch eine Gewerkschaft eine Betriebsschließung verhindern, aber sie können auch solch schlimme Maßnahmen auf ein sauberes Gleis bringen.“

Ein Besucher sprach teils vorwurfsvoll, teils resignierend vom Desinteresse vieler Arbeitnehmer, Gewerkschaftsmitglied zu werden, obwohl doch deutlich sei, was mit der Gewerkschaft alles erreicht wurde, z.b. 6 Wochen Urlaub, anstatt nur die gesetzlich vorgeschriebenen 24 Tage. Heidi Scharf und Martin Maaß vom Mahlebetriebsrat verwiesen darauf, dass es Mitgliederzuwachs bei der IG-Metall gebe, „aber es könne und sollte natürlich mehr sein“.

In der regen Diskussion gab es auch deutliche Kritik an der SPD für ihre Politik unter rot-grün und die Arbeitsmarktreformen. „Viele SPD-Wähler/innen hätten das Vertrauen verloren“. Eichele und Karin Chmiel, (stv. Vorsitzende) erinnerten daran, dass es vor 10 Jahren fast doppelt so viele Arbeitslose gab und dass in den letzten Jahren neue Arbeitsplätze entstanden sind. Jetzt sei es an der Zeit, dafür zu sorgen, dass die Arbeitnehmerinnen endlich einen höheren Anteil an den Erfolgen der Wirtschaft bekommen.

„Und es muss Schluss sein mit dem Dauerbeleidigtsein gegen die SPD, so Eichele. Wir feiern dieses Jahr 150. Geburtstag, die soziale Lage der so genannten kleinen Leute war uns immer ein Herzensanliegen.“
Aber wichtiger sei ihm noch, dass sich „die Leute“ ihrer Interessen bewusster werden, schloss er die Veranstaltung.

 
 

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